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Gemüse grillen – Die Grundlagen

Gestern erreichte mich über Twitter die Frage, welchen Gemüsekorb man zum Grillen empfehlen könnte. Ich bin der Überzeugung, dass man keinen Grillkorb für das Gemüse braucht.

Er ist beim Grillen meiner Ansicht nach eher hinderlich ist. Warum? Der Grillkorb benötigt eine bestimmte Grundfläche, die nur ihm zur Verfügung steht. Das schränkt die Flexibilität mit anderem Grillgut ein … es sei denn man verfügt über einen Zweit- oder Drittgrill. der nur für ihn zur Verfügung steht. ;-)

Grillgemüse – Die Zubereitung

Man kann Gemüse / Früchte so zuschneiden, dass sie nicht durch den Grillrost fallen. In der Regel, ist eine Dicke / Breite von etwa 1 bis 1,5 cm notwendig, damit das Grillgut nicht durch den Rost fällt. Diese Dicke hat auch zur Folge, dass das Gemüse nicht zu schnell übergart, v.a. wenn der Grill sehr heiss ist. Gemüse sollte nur relativ kurz mariniert und mit wenige Fett / Öl eingelegt werden, da das Fett in die Glut tropfen kann und dort zu ungesunden Stoffen verbrennt. Ein Sonderfall sind Kartoffeln, da sie sich nicht wirklich vollsaugen. Diese schneide ich in ca. 1 cm breite Scheiben und koche sie dann für ca. 10 – 12 Minuten vor. Je nach Rezept können sie dann für mehrere Stunden mariniert und anschließend direkt auf den Grill gelegt werden.

Das richtige Equipment

Mit dem richtigen Equipment ist das Grillen von Gemüse kein Problem. Meinen Favoriten sind eine ordentliche Grillzange, Aluminiumfolie, Spieße und / oder Bacon. Grillkörbe sind meiner Meinung nach nur dann sinnvoll, wenn sie genau in den Grill eingepasst sind und nicht sehr viel Platz einnehmen … es sei denn, Ihr wollt ausschließlich Gemüse grillen. ;-)

Grillzange: Wenden ohne Schmerzen

Es kommt wirklich auf die richtige Grillzange an. Eine Grillzange hat praktisch jeder Hersteller im Angebot. Die meisten sind sind entweder zu kurz und / oder haben am Ende ein gebogenes Blech, wie z.B. die Grillzange von Barbecook.  Diese Modelle kann man oft nur mit sehr viel Kraft zusammendrücken und den Anpressdruck auf das Grillgut nur schwer kontrollieren. Ein gezieltes Wenden von Grillgut ist dadurch nur schwer möglich. Das gilt übrigens nicht nur für Gemüse, sondern auch für alle anderen Leckereien, die auf dem Grill liegen. Ich denke da v.a. auch an Seafood, wie Shrimps oder Garnelen.
Die „besseren“ Grillzangen sind die, die einen Verschluss am Griffende haben, wie z.B. von Rösle oder Leifheit. Diese kann man entweder über die Schwerkraft, oder über einen Zug am Griffende ent- bzw. verriegeln. Dadurch braucht man weniger Handkraft diese Zange zu schließen und das Gemüse fest zu halten. Die Kraft kann man zudem auch besser dosieren.
Auch die Länge ist nicht zu unterschätzen: Je länger die Zange ist, desto weiter seit Ihr von der heissen Glut entfernt und desto mehr Zeit habt Ihr die Sachen ohne Schmerzen und Verbrennungen zu wenden. IMHO sind 40cm die Untergrenze für die Länge einer Grillzange.

Spieße: Doppelt genäht hält besser

Je nach Größe des Grillgutes sind einfache Schaschlikspiesse oder Zahnstocher ausreichend. Sie gibt es auch aus „besonderen“ Hölzern, wie zum Beispiel Bambus von Papstar . Wenn die Garzeiten auf dem Grill länger sind, oder der Grill sehr heiß ist, sollte man die Spieße vor etwa eine halbe Stunde wässern. Dadurch verringert sich die Gefahr, dass die Spieße Feuer fangen.
Wenn man größere Stücke auf den Spieß stecken will, empfehlen sich Spieße aus Metall, die nicht rund sind. Wenn das Grillgut weich wird, ist es wahrscheinlich, dass die Teile „durchdrehen“ und die schwerere Seite nach unten rutscht. Ein kontrolliertes Wenden wird dadurch recht schwierig. Unter anderem hat WMF diese Bauform im Angebot. Gegebenenfalls sind sogar Spieße mit zwei Zinken die bessere Wahl, da hier sich das Grillgut beim wenden nicht von alleine drehen kann. Weber hat sogenannte Doppel-Spieße im Sortiment. Ich selbst habe die Spieße von Leopold im Einsatz. Bei längeren Garzeiten sollten die Holzenden mit Alufolie umwickelt werden. Bei mir sind schon einige recht schwarz geworden. ;-)

Alumiumfolie: Komm‘ kuscheln

Gemüse lässt sich auch sehr gut in Alumiumfolie garen: das Gemüse in mundgerechte Stücke schneiden, auf die Folie legen, ein paar Esslöffel Olivenöl oder Butter dazu und mit frischen Kräutern aromatisieren. Vor allem mediterrane Kräuter, wie z.B. Thymian, Rosmarin oder Oregano sind dazu geeignet. Dann noch etwas frisch gemahlenen Pfeffer dazu und wenig Salz … In ca. 20 Minuten ist ein leckeres Gemüse-Päckchen auf dem Teller. Wenn auf dem Grill zu wenig Platz ist, dann kann man die Päckchen auch gut im Ofen bei ca. 150 – 180 Grad schmoren. Der Geschmack ist der gleiche, da die Alufolie geschlossen ist und daher auch kein Rauch an der „Grillgut“ kommt.

Bacon: Geschmack verbindet

Kein Scherz! Wenn das Gemüse recht klein geschnitten ist, dann sorgt der Bacon zum Einen dafür, dass es nicht durch den Grillrost fällt, da er etwas mehr „aufträgt“. Zum Anderen sorgt er für mehr Geschmack, sowie vor dem Austrocknen des Gemüses oder der Früchte. Vor allem bei Pilzen oder Datteln ist diese Variante sehr beliebt.

Grillkorb: Hart, aber herzlich

Der Vollständigkeit halber sei nun zum Schluß auch der Grillkorb erwähnt. Das ist ein Stück Metall, in den Ihr Eure Gemüsestücke werfen könnt, und der relativ viel Platz verbraucht, vor allem, wenn er nicht vollständig auf den verwendeten Grill angepasst ist und an die Seite geschoben werden kann. Ein Beispiel dafür ist das Modell von Bruzzzler.  Die mögliche Platzierung ist insofern wichtig, da Gemüse i.d.R. indirekt gegrillt werden sollte. Am Rand ist das normalerweise am einfachsten möglich. Alles was also die Form einer Pfanne hat, scheidet IMO daher aus, da es in der Regel die meiste Fläche des Grills in Anspruch nimmt (Es sei denn denn, es gibt einen zweiten, der für die Grillkörbe zur zur Verfügung steht.) Leider habe ich bei meinen Recherchen keinen Grillkorb gefunden, der dem entspricht. Am nächsten kommen meiner Vorstellung die Holzkohlekörbe von Weber.  Diese etwas niedriger gebaut, eine etwas größere Tiefe und weniger hoch: Damit könnte man empfindliche Sachen sehr gut am Rand garen.

So wie jetzt?

Gemüse grillen ist gar nicht so schwer. Nehmt das Gemüse, das Euch schmeckt und schneidet es in mundgerechte Stücke. Vor allem nicht zu klein! Eine Julienne grillt sich äussert schwer ;-) . Bei den Garzeiten könnt Ihr Euch an den normalen Zeiten orientieren, die Ihr aus anderen Kochrezepten auch kennt. Wenn das Gemüse frisch und schmackhaft ist, dann müsst Ihr es auch nicht unbedingt marinieren. Fertig gegart mit etwas Salz spricht / schmeckt es für sich selbst.

In eigener Sache

Vielen Dank an András Fehér, der auf pixabay den Hintergrund für das Artikelbild zu Verfügung gestellt hat.

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